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Facebook will künftig keine geheimen Anzeigen – sogenannte Dark Ads – mehr anbieten

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Mark Zuckerberg hat zudem erklärt, dass Facebook bisher keine russische Einflussnahme auf den deutschen Wahlkampf beobachtet hat.

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BuzzFeed.de © Sean Gallup / Getty Images

Angesichts steigenden Drucks aus der Politik hat sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg nun selbst zu Wort gemeldet. Facebook wird den US-Behörden 3.000 Anzeigen übergeben, von denen das Netzwerk glaubt, dass sie während der US-Wahl 2016 von russischen Troll-Farmen gebucht wurden. Das erfuhr BuzzFeed News von einem hochrangigen Facebook-Mitarbeiter.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg erklärte außerdem in einem Facebook Live-Video, dass die Firma künftig sogenannte "Dark Ads" verhindern will, indem sie für Nutzer sichtbar macht, welche Anzeigen von einer bestimmten Seite geschaltet wurden. Im Moment können Seitenbetreiber Anzeigen noch auf eine bestimmte Zielgruppe begrenzen – Nutzer außerhalb dieser Zielgruppe können die Anzeigen dann nicht sehen.

"Wir werden künftig nicht nur offen legen, welche Seite für eine Anzeige bezahlt hat, sondern Sie werden künftig auch die Seite eines Werbetreibenden besuchen können und die Anzeigen sehen, die diese Seite derzeit für ein Publikum auf Facebook geschaltet hat", sagte Zuckerberg. "Wir werden das in den kommenden Monaten ausrollen."

Zuckerberg erklärte außerdem, dass Facebook bisher keinerlei Anzeichen dafür habe, dass auch der deutsche Wahlkampf auf Russland beeinflusst worden wäre. Außerdem wolle Facebook das Team verdoppeln, das Wahlkämpfe innerhalb von Facebook beobachtet.

Im Vorfeld der heutigen Erklärung hatten sich US-Beamte frustriert darüber geäußert, wie unkooperativ sich Facebook bei der Herausgaben jener Anzeigen zeigte, die von einer russischen Einheit namens Internet Research Agency gebucht worden waren. Colin Stretch, Facebooks Vice-President und General Counsel, hatte daraufhin in einem Blogpost erklärt, warum das Unternehmen sich nun doch dazu entschlossen habe:

"Wir glauben, die Öffentlichkeit verdient vollständige Aufklärung darüber, was im US-Wahlkampf 2016 abgelaufen ist, und wir haben uns entschieden, dass die Übergabe jener Anzeigen, die wir hier entdeckt und für verdächtig befunden haben, in einer Weise, die mit unseren Verpflichtungen zum Schutz von Benutzerinformationen übereinstimmt, hierbei helfen kann," schrieb Strecht.

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Reuters hatte zuvor berichtet, dass Facebook den Inhalt von einigen Anzeigen an US-Sonderermittler Robert Mueller übergeben wolle, und Mark Zuckerberg schien das in seinem kurzen Video nochmals zu bekräftigen.

„Wir sind in einer neuen Welt – und wir haben die Pflicht, das zu tun“, sagte Zuckerberg.

Das gesamte Video von Mark Zuckerberg zum Thema Dark Ads und Einflussnahme auf Facebook

Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.

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